„Franz Kafka hat 1903 von seinen Eltern zum bestandenen juristischen Staatsexamen einen zweiwöchigen Aufenthalt in Dr. Lahmanns Sanatorium in Dresden bekommen. Dabei ging es nicht um die Gesundheit Kafkas, das Sanatorium war damals das mondänste und angesagteste Wellness-Hotel seiner Zeit. An diesem schicken Ort im Villenviertel Weißer Hirsch ging es um die beginnende Lebensreformbewegung, die auf Gymnastik, leicht bekleidet in Lichthütten, aber auch auf die vegetarische Küche setzte. Das war zu dieser Zeit etwas sensationell Neues. Im Sanatorium lag dabei auch immer etwas Sex und Erotik in der Luft. Kafka war insofern schwer begeistert von seiner Zeit in Dresden und zum Abschied gab es das „Hygienische Kochbuch zum Gebrauch für ehemalige Kurgäste“ von der Küchenchefin Elise Starker. Damit sollten die Gäste die vegetarische Ernährung, die sie gerade im Sanatorium kennengelernt hatten, auch in ihrem Privatleben weiter fortsetzen können.“

