Was ist ein Trauma- wie hilft die Osteopathie?

Die WHO definiert Trauma als ein kurzes oder langanhaltendes Ereignis von außergewöhnlicher Bedrohung. Die Folge sind schwerwiegende Verletzungen – sowohl körperlicher als auch seelischer Art. Die deutschsprachige Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT) spricht von einer „seelischen Verletzung“ zu der es bei einer Überforderung der psychischen Schutzmechanismen kommt.

Traumafolgestörungen sind ein Ausdruck des Körpers, Alarm zu schlagen: Es findet eine Entfremdung des eigenen Körpers statt, das Gleichgewicht von Nerven und Bewegung ist gestört, die Patienten fühlen sich weniger im Hier und Jetzt verankert. Undefinierbare Schmerzen, Angstzustände, Unruhe bis hin zu Psychosen können die Folge sein.

Osteopathie Kopfbehandlung Hände Frau Kopf

Oft zeigt sich bei Trauma-Patienten ein diffuses Schmerzbild. So begeben sich Osteopathen wie Detektive auf die Suche nach den Ursachen.

Schätzungen zufolge machen etwa 75 % der Bevölkerung weltweit während ihres Lebens eine traumatische Erfahrung. Ein Drittel zeigt Folgestörungen, wobei Frauen doppelt so stark betroffen scheinen als Männer, da ihre Resilienz aufgrund körpereigener Hormone und Botenstoffe als geringer eingestuft wird.

Was sind häufige Trauma-Ursachen?

  • Unfälle oder Stürze

  • Komplizierte Geburten oder Fehlgeburten

  • Vernachlässigung in der Kindheit

  • Gewalt und Missbrauch

  • Bindungsverlust und Tod eines nahen Menschen

  • Operative Eingriffe

  • Amputationen und Quetschungen

  • Krebserkrankungen

  • Naturkatastrophen, Kriege, Flucht

Trauma-sensible Osteopathie

Bei der Traum-sensiblen Osteopathie wird wie in der klassischen Behandlung der Mensch mit all seinen Eigenheiten als Ganzes gesehen. Die Selbstheilungskräfte der Patienten werden wie immer angeregt.

Allerdings treten bei Trauma-Patienten Schmerzen oft an anderen Stellen auf als dort, wo zum Beispiel ein Unfall einen Knochen gebrochen oder ein Körperteil gequetscht hat. Nach Amputationen kann es zu Phantomschmerzen kommen, bei denen das fehlende Körperteil vom Nervensystem immer noch als vorhanden wahrgenommen wird.

Bei seelischen Verletzungen zeigt sich das Schmerzbild noch diffuser – der Osteopath begibt sich ähnlich eines Detektivs auf die Suche nach Zusammenhängen, die teilweise jedweder Logik der Anatomie entbehren. Kurzum: Körperliche Symptome können auch eine psycho-emotionale Ursache haben.

Trauma sensible Osteopathie setzt verstärkt am vegetativen Nervensystem an, integriert das Faszien-und Organgeflecht bis hin zum Hormonhaushalt und den Bewegungsapparat, um Trauma-Erlebnisse besser verarbeiten zu können.

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