Die Muskel-Apotheke: Wie Muskelarbeit dein Immunsystem trainiert

Wir wissen alle, dass regelmäßige Bewegung gut für Figur und Herz-Kreislauf ist. Doch wusstest du, dass deine Muskeln auch ein mächtiger Verbündeter deines Immunsystems sind? Der Zusammenhang zwischen Muskelarbeit und Abwehrkräften ist wissenschaftlich faszinierend und macht deine nächste Trainingseinheit zu einem echten Gesundheits-Booster!

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Die Sprache der Muskeln: Was sind Myokine?

​Lange Zeit dachte man, Muskeln seien nur für Bewegung und Kraft zuständig. Heute wissen wir: Die Skelettmuskulatur ist ein aktives Hormon- und Sekretionsorgan.

​Wenn du deine Muskeln aktiv beanspruchst – sei es beim Krafttraining, Ausdauersport oder auch nur bei intensiver Gartenarbeit – schütten sie spezielle Botenstoffe ins Blut aus, die als Myokine bezeichnet werden. Man kann sich diese Myokine wie kleine Nachrichtenkurier vorstellen, die von den Muskeln ausgesandt werden, um mit anderen Organen im Körper zu kommunizieren.

​Myokine im Dienst der Abwehr:

  • Entzündungshemmende Wirkung: Viele Myokine, wie zum Beispiel Interleukin-6 (IL-6) in seiner komplexen Rolle, wirken entzündungshemmend. Sie können chronische, „stille“ Entzündungen im Körper, die das Immunsystem dauerhaft belasten, reduzieren und ausbalancieren.
  • Aktivierung von Immunzellen: Myokine stimulieren die Produktion und Aktivität verschiedener Immunzellen, darunter die sogenannten Natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) und T-Zellen. Diese Zellen sind entscheidend für die schnelle Erkennung und Eliminierung von Krankheitserregern und sogar entarteten Zellen (Krebszellen).
  • Stoffwechsel-Regulierung: Sie verbessern den Glukose- und Fettstoffwechsel. Dies ist indirekt wichtig für das Immunsystem, da Stoffwechselstörungen (wie Übergewicht und Diabetes) oft mit chronischen Entzündungen und einer geschwächten Immunantwort einhergehen.

​Kurz gesagt: Muskelarbeit ist eine „Mini-Impfung“, die dein Immunsystem auf Trab hält.

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Die Balance macht’s: Trainingseffekte

​Die positive Wirkung von Muskelarbeit auf die Immunabwehr folgt dem Prinzip der richtigen Dosierung:

 

Fazit: Der Schlüssel liegt in der Regelmäßigkeit und der Moderation. Du musst kein Leistungssportler sein, um von den immunstärkenden Effekten deiner Muskeln zu profitieren. Schon ein flotter Spaziergang oder eine Runde Kraftübungen mit dem eigenen Körpergewicht setzt wertvolle Myokine frei.

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Praktische Tipps für ein immunstarkes Training

  1. Kombiniere Kraft und Ausdauer: Krafttraining maximiert die Ausschüttung bestimmter Myokine (z.B. IL-15), während Ausdauertraining die Durchblutung und den Immunzell-Transport fördert. Die Kombination ist unschlagbar.
  2. Achte auf die Regeneration: Dein Immunsystem braucht Ruhe, um die positiven Trainingsreize zu verarbeiten. Ausreichend Schlaf ist essenziell.
  3. Höre auf deinen Körper: Trainiere nicht, wenn du bereits krank bist (Fieber, Halsschmerzen etc.). Dies kann das Immunsystem überlasten und im schlimmsten Fall eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) riskieren.
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Indem du deine Muskulatur pflegst und regelmäßig aktivierst, stärkst du nicht nur deine körperliche Fitness, sondern aktivierst auch deine körpereigene Immun-Apotheke – ein unbezahlbarer Beitrag für deine langfristige Gesundheit!

​Möchtest du wissen, welche einfachen Kraftübungen du zu Hause machen kannst, um deine Myokine anzukurbeln?

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