Geht’s dem Darm prima, geht’s uns prima: Im Frühjahr tut unserem „Bauchhirn” eine große Portion Pflege richtig gut. Ich zeige, wie eine stärkende Darm-Kur aussehen kann, und verrate Ihnen, was Sie noch für einen glücklichen Darm machen können.
Was haben Frühlingsgefühle mit dem Darm zu tun?
Viel!
Denn wichtige Botenstoffe für unser Wohlbefinden wie Serotonin und Dopamin werden überwiegend im Darm gebildet. Dafür braucht es ein gesundes Mikrobiom des Darms, also eine gesunde mikrobielle Besiedlung. Auch über 80 Prozent unserer Immunzellen sitzen im Dünn- und Dickdarm. Wenn es dort nicht rundläuft, leidet unser körperliches und seelisches Wohlbefinden, die Abwehr schwächelt und die schönen Frühlingsgefühle bleiben aus. Also Hand auf den Bauch – wann haben Sie zum letzten Mal Ihrem Darm eine Extraportion Fürsorge gegönnt?
Denn dafür, dass er eine so herausragende Rolle in unserem Leben und für unsere Gesundheit spielt, sollten wir ihm viel öfter etwas Gutes tun.
Die drei besonders wichtigen Punkte lauten dafür: Balance, Vielfalt und individuelle Verträglichkeit.
Ein kurzer Check: Was ist ihr Status Quo?
Im Idealfall herrscht im Mikrobiom (früher auch Darmflora genannt) eine hohe Vielfalt von Darmbakterien, das heißt Billionen von Bakterien mit bis zu 1.000 verschiedenen Arten. Ein intaktes Mikrobiom ist außerdem wichtig für die Funktion der Schleimhautbarriere. Diese kontrolliert, welche Stoffe vom Körper in den Darm gelangen und umgekehrt. Durch unseren modernen Alltag wird das eingespielte Zusammenleben von Darmbakterien jedoch oft aus der Balance gebracht – einseitige Ernährung, Stress, Medikamente. Viele kennen die Folgen, es grummelt im Bauch, wir werden anfällig für Verdauungsbeschwerden und Infekte, sind oft müde und selbst die Haut zeigt sich irritiert.
Zum Glück können – und sollten – wir eine Menge dafür tun, dass sich unser Darm wohlfühlt.
Wie steht es mit ihrem persönlichen Verhalten?
Haben sich über den Winter womöglich ein paar ungesunde Gewohnheiten eingeschlichen?
Essen wir noch genug Gemüse?
Nur eine pflanzenbasierte, ballaststoffreiche Ernährung liefert ausreichend Vitamine und wichtige Vitalstoffe.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt täglich mindestens drei Portionen Gemüse, rund 400 Gramm.
Auch sollten wir uns die Frage stellen: Bewegen wir uns genug?
Albert Einstein sagte: „Das Leben ist wie Fahrrad fahren. Um die Balance zu halten, musst du in Bewegung bleiben“.
Das gleiche gilt auch für einen gesunden Darm: Ohne Bewegung verändert sich das Mikrobiom ungünstig, die guten, schlankmachenden Bakterien geraten ins Hintertreffen. Durch moderate Bewegung wie zügiges Spazierengehen, Fahrradfahren, Schwimmen oder Pilates hingegen wird das Wachstum dieser guten Bakterienstämme gefördert. Doch was kann man noch tun, um einen gereizten Darm zu beruhigen, bestehende Beschwerden zu lindern oder seinen gesunden Darm vorbeugend zu pflegen?
Wir können uns zum Beispiel an der Natur orientieren und auch bei unserem Darm einen Neustart in Form einer Darmkur durchführen.
Das Frühjahr ist ideal, um den Darm mit einer Mini-Kur zu stärken..
Der große Vorteil: Der „Frühjahrsputz“ ist so schonend, dass er uns nicht groß einschränkt und in unseren normalen Alltag jederzeit eingebaut werden kann. Über eine Woche wird jeden Tag bewusst gereinigt, angeregt und aufgebaut und gepflegt.
Schritt1: DIE DARMREINIGUNG
Unser Darm arbeitet am besten, wenn er hin – und wieder entgiftet und gereinigt wird. Außerdem wird den „schlechten“ Darmbakterien die Nahrungsgrundlage entzogen. Eine milde Alternative zu Glaubersalz und Co. sind Flohsamenschalen.
Trinken Sie zweimal täglich ein großes Glas lauwarmes Wasser, in dem Sie 1 Teelöffel Flohsamen aufgelöst haben. Auch geschrotete Leinsamen wirken sehr gut. Die stark quellenden Samen binden unerwünschte Stoffe im Darm und erleichtern deren Abtransport. Und dann heißt es: trinken, trinken, trinken – 2,5 bis 3 Liter, am besten Wasser. Nur so quellen die Samen richtig auf und können dann gut „ausgeschwemmt“ werden. Unterstützend wirken Löwenzahn- und Brennnesseltee und LEBER VITAL von Nature Heart , die die Entgiftung der Leber anregen.
Dazu verzichten sie auf Zucker, Alkohol und größere Mengen an Fruchtzucker.
Schritt2: DIE REGENERATION
Während der Kur zwei bis drei Mahlzeiten täglich zu essen, Kohlenhydrate zu reduzieren, Snacks wegzulassen und maximal 1 Tasse Kaffee zu trinken.
Starre Regeln gibt es nicht. Es empfiehlt sich, die Mahlzeiten während der Darm-Mini-Kur bewusst und nach den eigenen Körperbedürfnissen zu planen. Wer z. B. unter Darmträgheit leidet, sollte morgens zwei Gläser lauwarmes Wasser trinken und sich bewegen, um den Darm zu aktivieren. Am Abend, ist Leichtverdauliches wie Gemüsesuppen oder Brühen mit Eiweißeinlage (z.B. rote Linsen oder Ei) ideal. Das fördert die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin. Auch die Einnahme von Magnesium verbessert die Schlafqualität.
Zwischen Abendessen und Frühstück liegt dann idealerweise eine Esspause von ca. 13 Stunden, in denen sich der Darm erholen kann.
SCHRITT 3: DIE DARMFLORA PFLEGE
Mit einer darmgesunden Ernährung gelingt der Aufbau. Eine positive Wirkung wird vor allem Probiotika in milchsauren Produkten wie Naturjoghurt, Kefir, Buttermilch und fermentierten Lebensmitteln wie Sauerkraut zugeschrieben. Die Regeneration können sie mit gezielter Zufuhr von Milchsäurebakterien unterstützen.
Das Mikrobiom liebt zudem Ballaststoffe, also Präbiotika. Sie dienen als Nahrung für unsere Darm-Wohngemeinschaft und regen die Darmbewegung an. Deshalb sollte Gemüse ab jetzt den Hauptteil ihrer Ernährung ausmachen.
Wie eine darmgesunde Ernährung zu mehr Energie verhilft – und wie wir versteckte Energieräuber enttarnen können !
Wie wichtig der Darm für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden ist, wissen die meisten von uns. Doch so eine Beziehung besteht aus Geben und Nehmen. Unser Part für seine Vitalität ist zum Beispiel eine vitalstoffreiche Ernährung. Das lohnt sich!
Die Darmschleimhaut-Barriere ist eine der wichtigsten Bastionen unserer Gesundheit.
Wie kann man sie stärken?
Wie eine darmgesunde Ernährung zu mehr Energie verhilft – und wie wir versteckte Energieräuber enttarnen können?
In der Traditionellen Chinesischen Medizin stärkt man den Darm mit Knochenbrühe. Aber auch mit Nahrungsergänzungsmitteln wie L-Glutamin kann man die Schleimhautbarriere stärken. Außerdem sollten wir den Ballaststoffgehalt in der Nahrung verbessern, z. B. durch Kräuter, Gemüse, zuckerarmes Obst und Akazienfasern. Die Ballaststoffzufuhr sollte aber immer individuell erfolgen. Individuell deshalb, weil manche Menschen zu viele Ballaststoffe gar nicht gut vertragen. Häufiges Niesen, Juckreiz, Blähungen, Müdigkeit, Migräne
Nahrungmittelunverträglichkeiten sind frühe Symptome, dass die Schleimhautbarriere nicht mehr optimal intakt ist und sollten uns aufhorchen lassen.
Welche wichtige Rolle spielt dabei unsere Ernährung?
Die Rolle der Ernährung ist essenziell. Wenn die Zusammensetzung der Darmbakterien nicht gesund ist, dann können die Bakterien nicht mehr die wichtigen Botenstoffe produzieren, die die Darmschleimhautbarriere schützen und wichtige Gruppen von Darmbakterien werden reduziert. Richtig ungesund sind Zuckeraustauschstoffe, Süßstoffe und zu viele kohlenhydratdichte, raffinierte, nährstoffarme Lebensmittel und Transfette.
Nicht zu vergessen: Schlecht gekaute Speisen sind nachweislich auch schlecht für die Darmflora.
Wie sieht eine darmgesunde, pflanzenbasierte Ernährung idealerweise aus?
Die Grundpfeiler sind immer individuell. Die Basis sollte ein Mix aus nährstoffreichen, vitalstoff- dichten Lebensmitteln sein.
Ballaststoffe, gute Fette aus Nüssen, Kernen und Samen. Dazu hochwertige Olivenöle und Algenöle, denn Leinöl allein reicht nicht aus, um die Versorgung mit den langkettigen Fettsäuren DHA und EPA zu gewährleisten.
Es muss eine Balance aus hochwertigem Eiweiß und guten Fetten aus Quellen, die zu einem passen, sein.
Getreide ist nach heutiger Sichtweise nicht die Basis, denn es liefert viel Omega-6-Fettsäure und diese wirkt pro-entzündlich. Etwas Kohlenhydrate sind aber auch in Ordnung.
Und was sollten wir besser vermeiden?
Die Ausgewogenheit in der Ernährung mangelt.
Die Vielfalt , wie wir mit der richtigen Ernährung Nährstoffmängel ausgleichen, das Immunsystem und den Darm stärken und so mehr Energie bekommen.
Die individuelle Verträglichkeit sind der Schlüssel. Viele denken, dass Getreide gesund ist und essen zu viel Brot.
Was dann oft fehlt, sind Grünzeug, Kräuter, hochwertiges Eiweiß und gesunde Fette.
Was lieben die guten Darm-Bakterien denn noch so?
Bitterstoffe! Die stecken z. B. in Chicorée, Radicchio, Rucola, Löwenzahn, Kräutern und Gewürzen. Bitterstoffe kann man auch gut über Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen. In geringen Mengen stecken die sogar in schwarzem Kaffee.
Es gibt jedoch auch die verborgene Energieräuber.
Welche sind die wichtigsten?
Zu viel Zucker, Süßstoff , zu viel Getreide und Milch, wenn man sie nicht verträgt.
Nicht zu vergessen: negative Gedanken und wenig gesunder Atem.
Wie können wir diese Energieräuber enttarnen?
Indem man sich öfter mal die Frage stellt: „Wie geht es mir damit?“
Ob das der Job, die Partnerschaft oder ein Lebensmittel ist, wir sind von Mutter Natur mit einer tollen Körper- und seelischen Intelligenz ausgestattet. Wir müssen nur auch darauf hören.
Wenn es Energieräuber gibt, gibt es doch bestimmt auch Energiebringer?
Ganz klar, das ist der tiefe Atem. Da nehmen die Stresshormone direkt ab. Frische Luft und Bewegung wirken anti-entzündlich durch den Botenstoff Niacin. Elementar sind Omega-3-Fettsäuren aus Algenöl,Curcuma und Vitamin D3K2, kombiniert mit Magnesium, Vitamin C und B12.
Seelische Energiebringer sind auch sehr wichtig. Ich empfehle eine Wohlfühlliste, mit Dingen die uns glücklich machen. ¨